Wer?

The Golden Pixel Cooperative (GPC) ist ein Verein für Bewegtbild, Kunst und Medien, der sowohl im Ausstellungs- als auch im Kinokontext tätig ist. Er wurde aus dem Bedürfnis heraus gegründet in einer vorwiegend individualistischen Kulturlandschaft kollektiv zu agieren.

Mit einer kritischen, feministischen und anti-diskriminatorischen Haltung arbeiten wir an der Produktion, Distribution und Präsentation von künstlerischen Arbeiten und Diskursen. Wir setzen uns ein für Solidarität und Empowerment, indem wir Austausch und Unterstützung zwischen Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen, Vermittler*innen und Denker*innen ermöglichen. Gemeinsam entwickeln wir diverse Projekte, wie Screenings, Ausstellungen, Symposien und Publikationen.

The Golden Pixel Cooperative ist ein Verein, der auf nachhaltige Strukturen setzt und deshalb nur schrittweise um neue Mitglieder erweitert wird. Momentan basiert die Mitgliedschaft auf Einladungen und entwickelt sich meist aus gemeinsamen Interessen, Werten und Kooperationen.

The Golden Pixel Cooperative hat auch ein Video-Archiv von Mitgliedern der Kooperative zusammengestellt. Den Zugang hierzu versenden wir gerne auf Anfrage an Interessierte.

ARTIST INDEX

Nathalie Koger (*Oberkirch, Schwarzwald) ist bildende Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin und lebt in Wien. Ihre Praxis umfasst Filme, Bewegtbild-Installationen, Publikationen, GPC-Podcasts und Workshops, geprägt von kollaborativen Arbeitsweisen, multiplen Perspektiven und einem prozessorientierten Ansatz. Filmemachen versteht sie als soziale Praxis, in der Methoden der Begegnung und offene Dramaturgien zentrale Rollen spielen. Auch In-situ-Methoden und Strategien der Aneignung sind wesentliche Elemente ihrer Arbeit.

In „Im Parlament“ (2025) bildet der Sitzungssaal des österreichischen Nationalrats in Wien den Ausgangspunkt einer filmischen Auseinandersetzung mit politischem Raum, Repräsentation und öffentlicher Teilhabe. Das Projekt untersucht die symbolische Aufladung, architektonische Gestaltung und Materialität des Plenarsaals. Seit dem Umbau 2023 öffnet sich der Saal durch eine neue Glaskuppel zur Stadt hin und betont so die physische wie metaphorische Verbindung zwischen institutioneller Macht und Öffentlichkeit. Diese Geste der Öffnung wird in der filmischen Arbeit aufgegriffen, indem ein Akrobat den Raum durch Bewegung und Elemente der Straßenkunst temporär aneignet. Architektur, Körperlichkeit und Originalton verbinden sich dabei zu einem rhythmisierten Zusammenspiel, das den Saal als kaleidoskopische Bühne politischer Imagination erfahrbar macht.

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Miae Son (geboren in Seoul, Südkorea) lebt und arbeitet in Wien. Seit 2009 ist sie in Deutschland und Österreich ansässig und widmet sich performativen Video- und Installationsarbeiten. In ihrer Praxis greift sie präzise Momente aus ihrem Alltag als Migrantin in Europa auf und reflektiert dabei die Komplexität der strukturellen Bedingungen, mit denen sie konfrontiert ist. In ihren Videos erscheinen Akte des Herstellens häufig als performative Gesten, die die Grenzen zwischen Prozess und Handlung verschwimmen lassen. 

Derzeit arbeitet sie an einem Projekt, das ihren eigenen Namen als Medium verwendet, um sprachliche Verwirrungen und spielerische Verschiebungen im Kontext ihrer Migrationserfahrungen zu untersuchen.

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Lisa Truttmann (*1983) lebt als Künstlerin und Filmemacherin in Wien. In ihrer künstlerischen Praxis spürt sie den Soziologien und Ökologien von Landschaften und Architekturen nach und verbindet dabei dokumentarische, essayistische und poetische Methoden. Sie interessiert sich für Beziehungen zwischen menschlichen, nicht-menschlichen und materiellen Akteur*innen und für die Räume, in denen sie zusammenwirken. Ihren subjektiven Blick versteht Truttmann als Annäherung, ihren künstlerischen Prozess als Versuch, komplexe Systeme spielerisch zu erfassen. Gesammelte Materialien wie Bilder, Klänge, Texte und Objekte verknüpft sie assoziativ in installativen Settings und rhythmischen Montagen. Zwischen Kino- und Ausstellungsraum wechselnd, reflektieren die Arbeiten stets auch die Sprache ihres Mediums. 

Nach einem Brand im Jahr 2019, der ihre Wohnung und ihr Atelier zerstörte, richtet Truttmann ihren künstlerischen Fokus auf die materiellen Echos und persönlichen Konsequenzen dieses radikalen Ereignisses. In ihrem aktuellen Langfilmprojekt (derzeit im Schnitt) führt uns die Filmemacherin durch ein fiktives, scheinbar endloses Gebäude, in dem die Dinge beginnen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.

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Johanna Tinzl ist eine österreichische, bildende Künstlerin, die in Wien lebt und arbeitet. Ihre Praxis umfasst ein breites Spektrum an Medien und basiert auf einer sensiblen und partizipativen Auseinandersetzung mit der Geschichte bestimmter Menschen, Communities, Orten und Landschaften. Dabei geht sie Fragen nach kollektiver Erinnerungen und politisch motivierten Prozessen der Repräsentation nach. Tinzls besonderes Interesse gilt der Performativität historischer Erzählungen und der Sichtbarmachung globaler wie lokaler Dimensionen ökologischer und technologischer Prozesse. In ihren mitunter fiktionalen wie auch dokumentarischen Formaten betont die Künstlerin stets die Vielstimmigkeit von Narrativen, und stellt so die hegemoniale Konstruktionen von Geschichte in Frage.
Tinzl’s Arbeiten wurden mit Stipendien und Preisen – u.a. Staatsstipendium für Bildende Kunst BMKÖS, Artist-in-Residence in Reykjavík (IS), Detroit (USA) und Beijing (CHN) – ausgezeichnet und bei Ausstellungen & Screenings – u.a. Donumenta Regensburg, Klima Biennale Wien, Muzeum umění Olomouc, Diagonale, Secession Wien, Kunstraum Lakeside, Belvedere 21, Kunsthalle Wien, Museum der Moderne Salzburg – präsentiert.

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Iris Blauensteiner arbeitet als Filmemacherin und Autorin in Wien. Ihr Interesse gilt der Annäherung an Konstruktionen von menschlichen Identitäten und subjektiven Wirklichkeiten. Mit poetisch-sozialrealistischem Blick widmet sie sich den Ambivalenzen existenzieller Beziehungsgeflechte, deren Atmosphären sowie den Wechselwirkungen von digitaler und physischer Kommunikation. Die offenen Dramaturgien ihrer Filme und Bücher bergen mehrdeutige Potenziale und lassen emotionale Kippmomente zu. So versteht sich das „und” zwischen ihrem Schaffen als Autorin und Filmemacherin als Brücke, über die sie Verbindungen zwischen Genres, Medien und gesellschaftlichen Realitätsfragmenten knüpft.

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Christiana Perschon (*1978) ist Filmemacherin und bildende Künstlerin und lebt in Wien. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie dokumentarische und performative Methoden, um filmische Portraits zu schaffen, die das Zuhören und Aufmerksam-Sein abseits vorherrschender Repräsentationsnormen und Sehgewohnheiten charakterisieren. Perschon schafft mit ihrer Kamera kollaborative Settings und entwickelt eine Bildsprache, die die Hierarchien und Blickregime aufbricht. In ihren Filmen dekonstruiert sie nicht nur die patriarchale Vereinnahmung und Objektifizierung weiblicher Körper, vielmehr zollt sie inspirierenden widerständigen Figuren und ihren Arbeits- und Lebenspraktiken Tribut, indem sie deren einzigartige Wege in einem transgenerationalen Rahmen verwebt.

In „Stille verschieben“ verbringt Christiana Perschon Zeit mit Inge Dick, die einem scheinbar unendlichen Dämmerungshimmel mit einer alten Zille entgegenfährt und die Kamera und den Horizont sanft ins Schwanken bringt. Zusammen erkunden sie den Verlauf der Zeit durch Farb- und Lichtveränderungen. In diesem Film kann das Sehvermögen den Raum nicht erfassen, stattdessen berührt es die metaphysische und planetarische Zeit.

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Geboren in Berlin, lebt und arbeitet seit 2010 in Wien. Nach ersten Erfahrungen im Bereich Musik und Distribution als Praktikantin bei verschiedenen Radiosendern, konnte sie als Assistentin bei dem Musikverlag 10vor10 und im Management von Künstlerinnen dem Schaffensprozess einen Schritt näher kommen. 2002 führte ihr Weg für 20 Jahre in die Musikindustrie, wo sie zur Entstehung und Vermarktung von Musik im Bereich Finanzen beitrug. Ihr Interesse verlagerte sich in den letzten Jahren immer mehr von Industrie und Produkt weg, hin zum diskursiven, künstlerischen Entstehungsprozess in unmittelbarer Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen. Durch ihre Mitgliedschaft bei der Golden Pixel Cooperative verstärkte sich dieses Interesse und führte zu einer beruflichen Neuorientierung. Seit 2023 arbeitet sie bei der KGP Filmproduktion in Wien und unterstützt sowohl dort als auch bei der Cooperative Künstler*innen in ihrem Schaffensprozess.

Marlies Pöschl ist Künstlerin und Filmemacherin, sie lebt derzeit in Wien. Sie absolvierte ihr Studium der Bildenden Kunst (Akademie der bildenden Künste Wien, Kunst und Digitale Medien) sowie Kunst und Kommunikative Praxis und Germanistik in Wien und Utrecht, NL. Derzeit arbeitet sie als Assistentin an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Ihre Filme und Installationen wurden in mehreren Einzelausstellungen gezeigt, zuletzt im CAC Brétigny (FR), im MUSA, Wien am Donaufestival sowie in den Studios Lenikus. Sie nahm an zahlreichen Filmfestivals teil, wie beispielsweise dem Edinburgh International Film Festival (GB), Cinema Verité (IR), Diagonale (AT) u.a.. Ausgehend von kollaborativen Projekten und verschiedenen Formen des Austauschs schafft Marlies Pöschl multiperspektivische Filme und Installationen. Sie versteht Filme machen als soziale Praxis und bezieht den Prozesscharakter des Films in ihre Arbeit mit ein.

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Simona Obholzer lebt und arbeitet als Bildende Künstlerin in Wien. Ihre künstlerische Praxis basiert auf bild- und wahrnehmungstheoretischen Fragestellungen, denen sie sich mittels Bewegtbild sowie seriellen grafischen Arbeiten widmet. In ihren Arbeiten untersucht sie, wie der Blick die propriozeptive und somatische Wahrnehmung aktivieren kann. 

Sie absolvierte die Schule für künstlerische Fotografie Wien bei Friedl Kubelka und studierte Bildende Kunst mit Schwerpunkt Video und Videoinstallation an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ein Studienaustausch führte sie an die Glasgow School of Art, wo sie im Fachbereich Fine Art Photography studierte.

Ihre Arbeiten werden international auf Filmfestivals sowie in Ausstellungen gezeigt. In ihren Projekten im öffentlichen Raum liegt der Fokus auf dem Schauen an sich, insbesondere auf der Beziehung zwischen Device, Bewegtbild und Betrachter*in, wie in der mobilen Kino-Installation Techno Scapes. 

Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis für Innovatives Kino der Diagonale Graz 2024, sowie mit dem Hilde Goldschmidt Preis, 2022. Für die Diagonale 2025 gestaltete sie den Festivaltrailer.

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Mirjam Bromundt lebt in Wien und ist international als Filmvorführerin und Kinotechnikerin tätig. Sie studierte Grafik Design, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien sowie der Universitat de València und derzeit den Master in Critical Studies der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Arbeit erstreckt sich über verschiedenste Bereiche der technischen Betreuung von Filmfestivals wie beispielsweise Rotterdam, Kairo, Oberhausen, Locarno oder Berlin, sowie die Projektion im Österreichischen Filmmuseum. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit der Konstruktion von Wirklichkeit, dem Apparat Kino sowie dem kinematischen Raum.

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